1. Unsere Schule ist ein Ort des respektvollen Umganges miteinander
Wir achten darauf, dass der Umgang zwischen Lehrkräften und Schülern, zwischen den Schülern untereinander, zwischen den Mitabeitern und den Eltern von Respekt vor der Würde der Person geprägt ist.
2. Wir bieten und entwickeln Lebensqualität und erziehen zu einem Höchstmaß an Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit
Dabei gilt für uns das „Prinzip der abnehmenden Hilfe“.
- Wir begleiten die Schüler auf ihrem Weg durch die Schulzeit und planen gemeinsam mit ihnen den Übergang in das Berufs-, und Erwachsenenleben.
- Wir befähigen sie, mit der Behinderung zu leben und am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben.
- Wir geben Schülern die Möglichkeit, sich psychisch zu stabilisieren, auch indem wir ihnen einen Schonraum zur Verfügung stellen, und vermitteln ihnen Erfolgserlebnisse. Dies insbesondere für Schüler, die an anderen Schulen „gescheitert“ sind.
Für unsere konkrete Arbeit bedeutet dies:
- Wir bieten den Schülern vielfältige Möglichkeiten zum Probehandeln im sanktionsfreien Raum.
- Wir problematisieren den Leistungsanspruch und versuchen mit Schülern und Eltern einen gemeinsamen Weg zu finden.
- Wir finden individuelle Lerninhalte und geben einem gründlichen Lernen den Vorrang vor Stofffülle.
- Medizinisch-therapeutische Inhalte sichern auch die Lebensqualität. Sie sind für uns ebenso bedeutsam wie schulische Inhalte.
3. Durch die trans- und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Therapie, heilpädagogischer Tagesstätte und Internat erzielen wir eine quanitative und qualitative Verbesserung unserer unterrichtlichen und pädagogischen Arbeit.
Das gegenseitige Wissen um Inhalte und Ziele sowie die wechselseitige Anleitung durch die Partner garantieren einen Qualitätsvorsprung gegenüber additiven Modellen. Dies ist für uns besonders bedeutsam im Hinblick auf die große Spannbreite unsere Schülerschaft (von normaler Begabung bis geistiger Behinderung, von geringen motorischen Auffälligkeiten bis vollkommener Pflegebdürftigkeit)
- Wir aktivieren die individuelle Handlungsfähigkeit auf Grundlage diagnosegeleiteter Förderung und interdisziplinärer Zusammenarbeit.
- Wir thematisieren den Übergang von Schule und Beruf, den Übergang von Schule und Wohnen
- Wir thematisieren die Tatsache, dass einzelne Schüler lebenslang eine Begleitperson benötigen
4. Wir wollen Handeln, Bewegen, Spielen und Selbstständigkeit bestmöglich fördern
Wir wollen den Schüler immer in seiner gesamten Persönlichkeitsentwicklung fördern. Handelndes Lernen, Bewegung als Schwerpunkt unserer Schulform, Spielen und ein Leben in größtmöglicher Selbständigkeit sind für uns gleichwertige Schwerpunkte zur kognitiven Entwicklung.
- Wir bieten einen handlungsorientierten Unterricht mit viel Bewegung.
- Wir schaffen Möglichkeiten, (frühkindliche) Erfahrungen nachzuholen.
- Musische Inhalte sind uns wichtig.
- Wir rhythmisieren unseren Schulalltag. Dabei kommen Formen der inneren und äußeren Differenzierung zum Tragen sowie offene
- Unterrichtsformen wie z.B. Freiarbeit und Wochenplanarbeit.
- Wir nehmen uns Zeit, dass Schüler den Umgang mit ihren Hilfsmitteln erlernen können und setzen diese auch im Unterricht ein (z.B. Stehtrainer, Lagerung, PC, Talker, …).
- Wir problematisieren Hilfestellungen indem wir u.a. reflektieren:
- Wo schränken wir die Selbstständigkeit unserer Schüler durch vorschnelle Hilfe ein?
- Wann braucht ein Schüler tatsächlich Hilfe?
- Was kann ein Schüler noch leisten?
- Wo geben wir noch zu viel Hilfestellung?
- Wo können wir die Abhängigkeit von Pflege veringern?
- Wo und wie können wir Kompetenzen aufbauen, so dass die körperliche Belastung von Bezugspersonen verringert werden kann?
- In diesem Zusammenhang gewinnen vielfältige Transfers (z. B. Lageveränderungen, Sitzplatzwechsel) besondere Bedeutung und damit die
- Notwendigkeit diese in den Unterrichtsalltag mit einzubauen.
- Wir bieten unseren Schülern Zeit und Raum zum Spielen.
- Wir unterstützen sie beim Aufbau eines sinnerfüllten, selbstbestimmten Freizeitverhalten, weil dies für die spätere Lebensgestaltung ein wesentlicher Aspekt ist.
5. Wir legen Wert auf Bildung
Zur Realisierung benötigen wir eine modifizierte Idee von Schule. Die Schüler sind weiterhin einer Klasse im Sinne einer Stammgruppe zugeordnet. Ein offenes Kurssystem mit den Schwerpunkten Leselehrgang, Schreiblehrgang, Mathematik, Deutsch, Englisch und Projekte aus den Sachfächern ermöglicht eine leistungshomogenere Teilhabe am Unterricht. Der Unterricht in den Sachfächern erfolgt generell projektorientiert und ist offen für die Interessen, Neigungen und Stärken der Schüler. Die klassenübergreifende Projektorganisation bündelt die Themenbereiche der Lehrpläne und verteilt diese modular über die Schulzeit. Musische Einheiten rhythmisieren die Schultag und runden ihn ab.
6. Elternarbeit
Wir pflegen eine intensive Elternarbeit. Gemeinsam mit den Eltern formulieren wir Ziele, die in Elternhaus, Schule, Heilpädagogischer Tagesstätte und Therapie zum Tragen kommen. Gemeinsam mit den Eltern begleiten wir die Schüler.
7. Schulleben
Wir gestalten Schulleben und bieten an:
- Gottesdienste und Andachten orientiert am christlichen Jahreskreis
- Sportliche Wettbewerbe wie Ball-unter-die-Schnur Turnier, Landesschulsportfest
- Unterrichtliche Wettbewerbe wie Lesewettbewerb
- Künstlerische Veranstaltungen wie Bühne, Sing- und Spiele Nachmittag, Projektwoche